20:0021:00
08. Okt
( Konzert )
A-Sun Amissa
  • A-Sun Amissa
    Joe Baiza Trio
  • Noise, Rock, Jazz
  • 10,-
A-Sun Amissa ist das Bandprojekt des umtriebigen Multimedia-Künstler Richard Knox aus Manchester, der mit Gizeh Records sein eigenes Plattenlabel sowie mit Smiling Paper Ghosts auch noch ein 
Siebdruckstudio betreibt.
Nicht zu Unrecht wird Gizeh Records gelegentlich als das europäische Gegenstück zum kanadischen Kultlabel Constellation bezeichnet, denn sowohl künstlerischer Anspruch als auch der Wille zu größtmöglicher Unabhängigkeit sind beiden Labels gemein. So ist es auch keine große Überraschung, dass Knox dem Labelmotto „the noise of harmony and the harmony of noise“ entsprechend regelmäßig liebevoll gestaltete Veröffentlichungen seiner eigenen Projekte wie auch internationaler Künstler*innen wie Christine Ott, Nadja, No Place Trio, Some Became Hollow Tubes und vielen mehr herausbringt.

Auch A-Sun Amissa ist kein starres Gebilde, über die Jahre haben sich Größen wie die Experimental-Cellistin Jo Quail, Amenra-Frontmann Colin H. Van Eeckhout,  Frédéric D. Oberland von der französischen Ausnahme-Postrock-Band Oiseaux-Tempete oder der kanadische Multiinstrumentalist Aidan Baker in das Projekt eingebracht, dessen Veröffentlichungen dadurch immer wieder Überraschendes bieten.
Auf dem Anfang September erscheinenden fünften Longplayer „For Burdened And Bright Light“ entwickelt Knox in Personalunion als Komponist, Musiker und Mixer mit Unterstützung von Claire Knox an Bass und Klarinette sowie David Armes an der Lap-Steel-Gitarre das Konzept des Vorgängeralbums „Ceremony in the Stillness“ weiter. Die neue Platte beinhaltet einige der schweren, verzerrten, gitarrenorientierten Themen, die diesmal aber mit gebrochenen, zerbröckelnden elektronischen Beats und ursprünglichen Drones verschmelzen. Das Ergebnis sind zwei langgezogene Arbeiten, die Zeit brauchen, um sich zu entfalten und das Gehörte zu verarbeiten.
Man kann gespannt sein, wie das live umgesetzt werden wird: „These performances will be a mixture of solo, duo with David (lapsteel, fx) and duo with Claire Knox (clarinet, bass, fx)... and a maybe a trio somewhere in there if we can work it...“


Joe Baiza ist Kennern seit Langem ein Begriff: Als Gitarrist in der Band Saccharine Trust war er in den frühen 80er-Jahren Teil der Punk-Szene um das legendäre Label SST von Greg Ginn (Black Flag). Seinen Konventionen sprengenden Ansatz führte Baiza später bei Universal Congress Of weiter, die Ornette Colemans Idee der Harmolodics mit der Energie von Punk verbanden.
In diesem Herbst ist er mit seinem neuen Berliner Trio auf Tour, mit 
Jakob Kiersch am Schlagzeug und Felix Gebhard an der Bassgitarre.

„Ich mochte Jazz schon bevor ich Punkrock entdeckte“, erzählte Baiza vor einigen Jahren in einem Interview mit der taz. „Es klang verrückt und hatte viel Energie. Ich hatte die Bücher von Jack Kerouac gelesen und mich gefragt, was dieser Bebop ist, wer diese Typen waren, über die ich in Büchern wie The Subterraneans gelesen hatte. So entdeckte ich Bebop. 
Aber diese Energie gab es im Jazz nicht mehr. Er war eher konservativ geworden. Diese Energie fand ich in der Punkszene, also warf ich mich hinein, um diese aufregende Erfahrung zu machen.“ Gitarre spielte Joe Baiza damals zunächst noch nicht. „Ich wollte eigentlich kein Musiker, sondern Künstler werden. Aber schließlich traf ich Jack Brewer (mit dem Baiza später Saccharine Trust gründete), der mich bat, ihm bei einer Band auszuhelfen. Ich sagte, okay, aber nur als kleines Experiment. Ich sagte mir immer, ich würde das nicht lange machen. Ich konnte keine Noten, keine Akkorde, sondern machte nur Geräusche. Ich fing von einem künstlerischen Standpunkt aus an, Gitarre zu spielen. Ich wollte die 
Musik zerstören. Schließlich spielte ich immer weiter.“

Seit Joe Baiza mit 27 Jahren das erste Mal eine Gitarre spielte, ist 
eine Menge Zeit vergangen und der Mann ein Virtuose ganz eigener Art: „Ich bin wie ein Kind, das Farbe auf das Papier schmiert und sich später überlegt, wo es eine Linie, ein Gesicht malen könnte. Das ist ein vitales Element von Musik. Wenn etwas zu ausgedacht oder zu kontrolliert klingt, dann tendiert es dazu, mich zu langweilen.“
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