19:0020:00
20. Okt
( Konzert )
Lilabungalow Trio
Es reicht nicht mehr an den Oberfächen der Hörgewohnheiten zu kratzen oder den Menschen inhaltsleere Texte entgegen zu singen. Was es braucht ist Verbindung und die braucht Klarheit. Jacob Müller(Bass), Claas Lausen(Drums) und Patrick Föllmer haben sich als Lilabungalow über die letzten 3 Jahre gefunden. Der Sound ist direkter geworden, immer noch Pop, immer noch international und immer noch eine hybride Form aus handgemachter Musik und Elektronik. Was sich verändert hat, ist das Selbstverständnis der Band. Musik ist Verbindung in Gemeinschaft und keine konsumentenorientierte Show. Dazu passen auch die deutschen Texte. Ohne Klischees und Phrasengeschosse öffnet Patrick Föllmer am Mikrofon den Raum für das „Nach- Innen- Schauen“.

Ein großer Kreis schließt sich. Am 20.Mai 2022 erscheint „SPARKS“, das 4. Album aus dem Hause lilabungalow. Mit den 12 englischsprachigen Songs erfindet das Erfurter „enfant terrible“ seine Wurzeln neu. Entstanden ist das Album in einem 3 Jahre andauerndem Atemzug, parallel zum 2020 veröffentlichten Album „Lichten“. Zwillingsplatten? Die Backtracks sind identisch nur Sprache und Melodien im Gesang unterscheiden sich. Das Experiment das mit der „Emotionale Herzen Tour“ und der Frage “Braucht es das lilabungalow überhaupt?“ begann, zeigt wie sehr Sprache eine Musik in ihrer Wahrnehmung verändert. Wie vertragen sich die Geschwister? Sind sie sich ähnlich? Die Antwort geben die Zuhörer. Nachdem „LICHTEN“ und „SPARKS“ aufgenommen sind schickt Patrick Föllmer sie an Freunde im In-und Ausland. Die Rückmeldungen sind einhellig: „Das sind zwei sehr unterschiedliche Platten, die beide ihren eigenen Platz beanspruchen.“ „SPARKS“ entsteht wie „LICHTEN“ in einem Musikzimmer aus dem 17 Jahrhundert und reist dann mit Föllmer nach Mexiko und Malawi, um dort bei Regenzeit und 30 Grad im Schatten, unter Kopfhörern, in kleinen Bars und an menschenleeren Stränden auf der letzten Akkureserve des Laptops musikalisch zu wachsen. Das Album berührt inhaltlich die menschlichen Stark-und Schwachstellen. Es sind Liebeslieder, allerdings nicht im herkömmlich romantischen Sinn. Vielmehr geht es um die grundlegende Fähigkeit zu Lieben, nicht nur in Bezug auf eine Person. Songs, wie „Rainbowking“ und „Snowflake“ vertonen eher die Wahrnehmung gesellschaftlicher Strömungen, ein aus den Fugen geratenes Wertesystem in dem die Hinterzimmer regieren und der Konsum alles bestimmt. Gemeinsam mit Tilmann Jarmer entstand ein Album voll warmer elektronischer Sounds gemischt mit den analogen Klängen von Piano, Trompete und Gitarre. Die Struktur der Stücke bleibt lilabungalow- typisch unüblich und schafft mit musikalischer Klarheit Raum für die Verbindung mit der Stimme. Das Lilabungalow steht mit „SPARKS“ für einen ernsthaften und gleichsam hoffnungsvollen musikalischen Blick in und auf den Menschen.

“ SPARKS“ als interdisziplinäre Performance

Ebenso wie „LICHTEN“ wird „SPARKS“ live in einer interdisziplinären Zusammenarbeit präsentiert. Entstanden ist sie während der Pandemie zwischen dem Lilabungalow, der Choreographin Fanny Kulisch und dem Video Artist Thai Tai Pham. Ihr Schwerpunkt ist das Thema Verbindung. Was hindert uns daran? Wo stehen wir uns selbst im Weg? Was bringt Verbindung mit sich, wenn sie da ist? Im Angesicht einer Zeit, in der Verbindung und ihr Fehlen existenziellen Risiken mit sich bringen braucht es eine künstlerische Auseinandersetzung. Entstanden ist in der gemeinsamen Arbeit an Perspektiven und Fragestellungen, eine Performance von 70 Minuten.

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