Im Haus ihrer Eltern lebt Holle‘s Bruder Sven seit Jahrzehnten in stiller Isolation. Er nimmt nicht am Leben der Familie teil und scheint sich von Jahr zu Jahr mehr in sich zurückzuziehen.Was in ihm vorgeht, bleibt für alle ein Rätsel. Über die Jahre hat sich seine Familie stillschweigend mit der Situation arrangiert – ein fragiles Gleichgewicht aus Schweigen und Toleranz.
Nur Holle hat diese Situation nie ganz akzeptiert. Dennoch spricht sie es nicht mehr an und konzentriert sich stattdessen auf ihre neue Berufung als Geistheilerin. Zum ersten Mal macht Holle Schritte in Richtung ihrer eigenen Selbstverwirklichung. Doch als ihre Mutter unerwartet ins Krankenhaus eingeliefert wird, zerfällt die trügerische Ruhe. Holle wird zunehmend mit dem sich verschlechternden Zustand ihres Bruders konfrontiert und will ihm entgegen seiner Sturheit und dem Widerwillen ihrer Eltern helfen. Während sich ihre anderen Geschwister abwenden, spürt Holle ein noch viel größeres Problem auf sich zukommen.
Tim Ellrich erzählt in seinem Spielfilmdebüt eindrucksvoll von den Belastungen, die die Pflege innerhalb von Familien mit sich bringt. Ohne zu bewerten zeigt der Film die stillen Opfer und unausgesprochenen Spannungen, die ein Familienleben bestimmen können. Gespielt von einer grandiosen Jenny Schily und ihren Eltern Ursula Werner und Manfred Zapatka wurde der Film bei seiner Weltpremiere beim Internationalen Film Festival Rotterdam mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Im Haus Meiner Eltern wurde von dem Dresdner Filmproduzent Leopold Pape produziert, während sein Bruder, der Dresdner Kameramann Konstantin Pape die Bildgestaltung übernahm.