Es ist eine Rebellion der Trinker:innen und Träumer:innen. Sie versammelt sich in einer Autobahnkirche am Rande der Heide, um sich gegen keine Geringere als die Zeit selbst zu verschwören. Der Anstifter ist kein Unbekannter. Seit Jahren infiltriert Floppy als Doppelagent die Erlebnisgesellschaft. Wo er aufschlägt, hinterlässt er eine Schneise kognitiver Verwüstung, in die er alle 120bpm einen Samen fallen lässt. Keime des Widerstands gegen die galoppiernde Selbstoptimierung. Es ist also nicht sein erstes Rodeo. Und doch ist er froh über die Schar hochdekorierter Nachtschwärmer:innen und Tagedieb:innen an seiner Seite. Denn dieser 14 Stunden Ritt wird allen Beteiligten einmal mehr vor Augen führen, dass Pferde keine Sportgeräte sind, sondern Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Stimmungen. Doch noch sitzen alle fest im Sattel und wiegen sich in leiser Hoffnung, die nun langsam aber sicher die 100dB überschreitet. Der Glanz des Aufbruchs ist ihnen ins Gesicht geschrieben und perlt in kleinen Tropfen herab. Es ist das Weihwasser in diesem kollektiven Exorzismus.