19:0019:30
27. Sep
( Literatur )
Haus zur Sonne
  • Thomas Melle
  • Lesung
  • VVK 14,90, AK 15,-
Nach seinem weltweit beachteten Buch „Die Welt im Rücken“, in dem er sein Leben mit bipolarer Störung literarisch brillant verarbeitet hat, legt Thomas Melle nun einen Roman vor, der die Grenzbereiche zwischen Autobiografie und Fiktion, zwischen Sehnsucht und Depression und letztlich zwischen Leben und Tod weiter auslotet.

Wie viel Selbstbestimmung ist möglich, wenn das Leben von einer psychischen Krankheit fremdgesteuert ist? Wonach sehnt sich einer, der nichts mehr zu verlieren hat? Und wie könnte es aussehen, das letzte Glück? Willkommen im „Haus zur Sonne“, einer Institution, die zugleich Wunscherfüllungsmaschine wie Abschaffungsapparat ist. Lebensmüde und todkranke Menschen liefern sich in diese vom Staat finanzierte Klinik ein, um jeden nur erdenklichen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen und dann – ohne großes Aufsehen – aus dem Leben zu scheiden. Aber will, wer nicht mehr leben will, wirklich sterben? Thomas Melle geht unseren Sehnsüchten und Todestrieben auf den Grund und liefert so eine radikale Skizze der Conditio humana.

Die Lesung wird moderiert von Tobi Müller.

Thomas Melle, 1975 geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Er ist Autor vielgespielter Theaterstücke und übersetzte u. a. William T. Vollmann und Quentin Tarantino ins Deutsche. Sein Debütroman „Sickster“ (2011) war für den Deutschen Buchpreis nominiert und wurde mit dem Franz-Hessel-Preis ausgezeichnet. 2014 folgte der Roman „3000 Euro“, 2016 „Die Welt im Rücken“, die beide auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis standen. „Die Welt im Rücken“ wurde zudem in 22 Sprachen übersetzt. Sein neuer Roman „Haus zur Sonne“ erscheint 2025 bei Kiepenheuer & Witsch. Thomas Melle lebt in Berlin.

Tobi Müller ist freier Kulturjournalist in Berlin mit Schweizer Hintergrund. Er schreibt und redet für zeit.de, Deutschlandfunk Kultur, Frankfurter Allgemeine Zeitung oder Die Wochenzeitung. Ende 2021 erschien das Buch „Play Pause Repeat  – Was Pop und seine Geräte über uns erzählen“ bei Hanser Berlin. Gemeinsam mit Jens Balzer hat er zehn Jahre lang den Popsalon in Berlin gemacht, in dem Thomas Melle auch schon zu Gast war. Daneben moderiert er Veranstaltungen in den Bereichen Kulturpolitik, Pop und politische Bildung.
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