20:0021:00
27. Sep
( Konzert )
Jaguwar
  • Jaguwar
    Yeahrs
  • Rock
  • 5,-
Jaguwar sind der lebende Beweis dafür, dass der Prophet im eigenen Land wenig zählt. 2012 in Dresden gegründet, zog es Oyèmi und Lemmy Noize, den kreativen Kern der Band, nach Berlin, um dort das Glück zu suchen. Lediglich Drummer Chris hält nach wie vor die Stellung. Dabei waren sie schon immer umtriebig, veröffentlichten früh zwei EPs auf dem US Label Prospect Records und teilten die Bühnen mit Bands wie We Were Promised Jetpacks, Japandroids oder The Megaphonic Thrift, wobei sie stets für pfeifende Ohren und glückliche Gesichter sorgten.

Als sie 2016 bei Tapete Records anfragten, ob sie The Telescopes auf deren Tour supporten dürften, zogen sie das Interesse des Hamburger Labels auf sich, wo man der Wall of Sound aus Shoegaze, Noise und Pop umgehend verfallen war, so daß man die Band umgehend signte. Man tritt Jaguwar nicht zu nahe, wenn man vermutet, dass My Bloody Valentine einen kleinen, aber nicht unwesentlichen Einfluss auf ihren Sound hatten und nach wie vor haben.

Kurz darauf zogen sie sich bewaffnet mit einer beträchtlichen Anzahl an Effektgeräten, Verstärkern und Gitarren sowie genügend Kaffee und Zigaretten als Stärkung ins idyllische Triptone Studio in Bayern zurück und begannen mit den Aufnahmen zu „Ring Thing“, ihrem ersten echten Longplayer. Genretechnisch wurde Schicht auf Schicht gelegt und es musste - ebenso genretypisch scheinbar – der ein oder andere Abgabetermin verschoben werden. Aber das Warten hat sich gelohnt: Noch mehr Noise und noch mehr Pop. „Krach & Detail“, wie die Band ihren Sound beschreibt.  „Ring Thing“ ist ein flirrender, halliger, krachender Monolith von einem Album. Jaguwar kombinieren einerseits süßen Pop mit Amphetamine-Reptile-mäßigem Noise, andererseits klingen sie, als hätten The Cure und Ride zusammen einen Song aufgenommen. Songstrukturen mäandern, man muss bereit sein für das Unerwartete. Dem Trio gelang es so, sich von den Vorbildern zu emanzipieren und etwas Eigenes zu schaffen. Damit werden sie noch weltweit aufhorchen lassen können. Erster Meilenstein dafür war ihre letztjährige Stippvisite beim SXSW Festival in den USA. Nun also erneut auf Europatour zusammen mit ihren Berliner Buddys Yeahrs inklusive Stippvisite in der alten Heimat!

Yeahrs sind ein junges Trio dreier Wahlberliner, das sich musikalisch irgendwo zwischen eingängigem Postpunk und verträumten Shoegaze mit einem Hauch Grunge-Spirit bewegt. Wenn man Schubladen bemühen möchte, so findet man sie eher unweit von Bands wie Nothing oder Pity Sex im Regal – erstere begleiteten sie übrigens ebenso bereits auf Europatour als Support wie u.a. auch im letzten Jahr Soft Kill. Nachdem nun ihre Sommertermine mit New Native ausfallen mussten, werden sie im Herbst mit Jaguwar auf großes Rund gehen und final nun auch doch in Dresden spielen. Ein absoluter Geheimtipp diese Band – eine schnörkellose, kurzweilige und bisweilen verträumte Soundwand mit DIY-Hardcore Spirit.
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