20:4521:00
06. Nov
( Konzert )
Sisters
  • Sisters
  • Pop
  • VVK 10,– / AK 12,–
Die beiden Multiinstrumentalisten Andrew Vait und Emily Westman sind Bruder und Schwester, schon deshalb ist der Bandname mehr als doppelsinnig. Nach ihrem Debüt "Drink Champagne" bringen sie mit "Wait Don‘t Wait" 2017 auch gleich ihr zweites Album heraus. Erneut setzen sie darin gnadenlos auf Freude: zum Beispiel gegen globale Unterdrückung oder sexuelle Ungleichbehandlung. Die beiden sind auf der Suche nach einer konstruktiven Art der Auflehnung. Und weil das so dermaßen gutgelaunt klingt, kann mann es einfach nicht ignorieren.

Trashige Synthies, Glitter, Drama, Gedächtnismelodien mit Kopfstimme – was die Ausgangslage einer Retro-Motto-Party sein könnte, ist der Kern des Bandsounds von Emily Westman und Andrew Wait. Deren Projekt SISTERS poliert diese Pop-Facette fast vergessener Dekaden auf Hochglanz. Das Debütalbum "Drink champagne" brachte das Duo noch in Eigenregie heraus. Dafür wählten sie nicht ein beliebiges Datum, sondern den Tag der ganz großen Gefühle und des Umsatzhochs für jeden Blumenhändler. Ja, genau: Am Valentinstag 2017 veröffentlichten sie die Platte und deuteten damit an, dass sie ihre Musik auch immer ein Haarbreit neben dem Kitsch parken. Das ist jedoch kein Grund dafür, eine andere Richtung einzuschlagen. Mit Mut zu dieser Eigenheit bringt sich der Nachfolger "Wait don't wait" in Stellung und setzt den Sound des Prickelbrause-Erstlings fort. Ja, die Hipster-Warnblicklampe flackert auf Anschlag. Politischer Aktivismus, Retromusik, fancy Schnauzbärte – macht alles nichts, denn diese Songs verdienen keine Schubladen. (Michael Rubach, plattentest.de)
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