14:0015:00
13. Okt
( Festival )
Cynetart 2018 - Forum
  • Bogomir Doringer, Friederike Landau, Sarah Ulrich, Chiara Baldini, Susanne Scheerer, Billy Bultheel, Roel Wouters
  • 5,- / 3,-

»I Dance Alone«
Bogomir Doringer

Ausgangspunkt des Forums "Crowds and Power" ist das laufende Forschungsprojekt „I Dance Alone“ des serbisch-niederländischen Künstlers Bogomir Doringer (Universität für angewandte Kunst Wien). Seit 2014 filmt er verschiedene Clubs aus der Vogelperspektive mit dem Ziel, Variationen von kollektiven und individuellen Choreografien weltweit zu dokumentieren. Sein Projekt besteht auf zwei verschiedenen Formen des Tanzes: die der Dringlichkeit und die der Unterhaltung. Funktionen des Tanzes können sozial, zeremoniell, erotisch, liturgisch, kompetitiv, martialisch sein - auch politisch, wie Doringer hinzufügt. In Ländern, in denen das Sozialsystem gescheitert ist und kulturelle Institutionen fehlen, fungieren Clubs als Treffpunkt, an dem ein "kollektiver Körper gebildet werden kann, der junge Menschen bewegt, erzieht und zuweilen manipuliert". Tanzflächen lösen soziale Interaktionen aus - potenziell politische oder gar eine Form von Aktivismus -, die in der Außenwelt angewendet werden könnten. 

II
»[Gegen]Macht - wer, wie und wie viele?« 
Dr. des. Friederike Landau

In der Keynote [Gegen]Macht - wer, wie und wie viele? geht Dr. des. Friederike Landau (geb. 1989), Stadtsoziologin und politische Theoretikerin aus Berlin, der Frage nach, wie hegemoniale Setzungen von Bedeutung, Macht oder „Wahrheit“ entstehen und sich wieder auflösen können. Auf der Suche nach dem Ursprung „der“ Macht stößt Friederike auf die letzte Abwesenheit eines Grundes, und somit einer Begründung von Macht. Anders gesagt, Macht entsteht aus einem radikalen Nichts und ist somit immer kontingent, nicht notwendig und somit in Erklärungsnot ihrer Selbst. Diese Entthronung „der“ Macht richtet nicht nur den Blick auf die temporäre und widerrufbare Position jeglicher Art von Macht, sondern spürt auch neue Orte, Akteur*innen und Praktiken von [Gegen]Macht auf, die sich immer wieder neu (be)gründen müssen und wollen.

III
»Oneness at the dawn of individuality: A journey through the cults of Dionysus and Cybele between Ancient Greece and Rome«
Talk mit Chiara Baldini

Vor mehr als zweitausend Jahren verbreitete eine Reihe von Kulten über Griechenland und die ganze antike Welt. Diese vermischten prähistorische, ekstatische Praktiken mit dem neu entstandenen philosophischen Diskurs. Diese Kulte, bekannt als die Mysterienreligionen, sorgten für den dringend benötigten frischen Wind, vor allem für jene, die keine wirkliche spirituelle Bedeutung in der olympischen Religion finden konnten. Sie lösten auch eine neue religiöse und kulturelle Bewegung aus, die in der Lage war, Menschen unterschiedlicher Herkunft jenseits des alten Stammesgefühls zu verbinden, sie mit der ekstatischen Dimension der Spiritualität zu verbinden und gleichzeitig die Fortsetzung des prähistorischen Kultes der Mutter Natur zu ermöglichen. In dieser Präsentation folgen wir den Kulten von Dionysos und Cybele auf ihrem evolutionären Weg, erforschen die spirituellen Ergebnisse ekstatischer Gruppenpraktiken, untersuchen Geschlechterrollen im Gottesdienst und die Reaktion der politischen Institutionen.

Chiara Baldini ist eine unabhängige Forscherin aus Florenz. Sie untersucht die Entwicklung des ekstatischen Kultes im Westen, insbesondere im antiken Griechenland und Rom, und trägt mit ihren Erkenntnissen zu Anthologien, psychedelischen Konferenzen und Festivals bei. Sie schrieb "Dionysus Returns: Contemporary Tuscan Trancers and Euripides’ The Bacchae", das im Sammelband “The Local Scenes and Global Culture of Psytrance” (Routledge, 2010) veröffentlich wurde und sie schrieb zusammen mit Graham St. John “Dancing at the Crossroads of Consciousness: Techno-Mysticism, Visionary Arts and Portugal’s Boom Festival” für “Brill’s Handbook of New Religions and Cultural Production” (2012).

Seit 2010 ist sie Mitglied des Kuratorenteams von Liminal Village (dem Kulturraum des portugiesischen Boom Festivals), während sie in den Jahren 2015 und 2016 auch am Aufbau und Betrieb von ConTent, dem Kulturraum des Fusion Festivals in Deutschland mitgewirkt hat. Derzeit ist sie Co-Kuratorin der Anthologie „Psychedelic Mysteries of the Feminine“, die 2019 bei Inner Traditions/Park Street Press erscheinen wird.

IV
»Das empowernde Potential des weiblichen Körpers im clubkulturellen Kontext«
Sarah Ulrich

Der weibliche Körper ist zurück. Zurück als Subjekt einer Debatte, die im Anschluss an Judith Butlers ‚Gender Trouble’ maßgeblich von einer theoretisch-diskursiven Dekonstruktion der Körper geprägt war. Doch immermehr Frauen* entdecken ihre Körper und Sexualität als Instrument der Selbstermächtigung. Der Körper materialisiert sich zunehmend als subjektive Aneignung - auch im clubkulturellen Kontext. Der Club und die sich darin vereinende heterogene Masse bieten Möglichkeiten für Räume der Subversion, das Aufbrechen von Hierarchien und der Machtaneignung - sind es jedoch nicht per se. Welche Voraussetzungen muss die moderne Clubkultur erfüllen, damit Praxis weiblicher Selbstermächtigung Raum greifen kann? Was macht die clubkulturelle Masse zum Ort, in dem Frauenkörper ihre Subjektivität und Sexualität neu definieren, mit ihr experimentieren, sie betonen können?

V
»Die Rolle von Klang für crowd-Formationen«
Billy Bultheel

Für die Konferenz bei CYNETART wird er über den Einfluss von Sound auf die Bildung und Organisation von Crowds sprechen. Angefangen bei seiner Praxis der Komposition für Aufführungsräume, die mit der Schaffung einer Schallgeographie beginnt, die als Katalysator für Bewegung und Performance fungiert, bis hin zu den Menschenmengen der Besucher, die sich im venezianischen Pavillon versammelten, um die Aufführung von FAUST zu sehen. Als Kontrapunkt wird das Verhältnis zwischen dem Publikum und der Performance analysiert.

VI
»Assembling bodies – the possibility to reshape power distribution in our society« 
Susanne Scheerer

This format sets out to investigate the power of seeing and being seen: Invisible bodies cannot be taken into consideration of societal process and progress because they are not seen by executive powers and decision makers. Hence the invisibility of marginalized identities and counter cultures are congruent with a lack of power. While the blind spots privilege creates are often times a manifestation of it. Both visibility and privilege are aspects of power execution and the same obstacle – restricted vision. 

Following that predicament, the lecture performance will debate power shifts by unveiling individual privileges and how they make us blind, as well as making identity markers visible, which contradict dominant culture. 

Together we will take a look at assembling bodies and how becoming visible means stepping into your own power.
19:3020:00
13. Okt
( Sonstiges )
SIMPLY DEVIL
  • Günther & Hindrich
  • Film
  • 18,–
Der neue Ost-Blockbuster SIMPLY DEVIL feiert Premiere. Seid dabei, wenn Günther & Hindrich die Bude zum kochen bringen.
Wie immer sei der ostzonalen Kleiderordnung Folge zu leisten!

Trailer: www.vimeo.com/288604810
19:0020:00
13. Okt
( Konzert )
Shallov
  • Shallov
    52 Hertz Whale
    Lhuma
  • Hardcore
  • 5,- / 10,-
Am 13.10.2018 bekommen wir Besuch aus Bratislava. Die zwei slovakischen Post-Rock-Bands Shallov. und 52 Hertz Whale sind erstmals in Deutschland und beglücken auch Dresden mit ihren verträumten, atmosphärischen und mächtigen Sound. Seid gespannt!
19:0020:00
13. Okt
( Festival )
CYNETART 2018 - Crowds
  • Caroline Beach & Ian Whalen
    Cod.Act
  • Medienkunst
  • 11,- / 7,-
Neben der Ausstellung und vier Performances an diesem Festivalsamstag erwartet sie bereits am Nachmittag das Forum der Dresdner »the guts company« in welchem Clubkultur und die Praxis weiblicher Selbstermächtigung sowie »Gender, Ecstasy and the Revolution« behandelt werden. 

Am Abend folgt dann eine besondere Vorstellung. In einer exklusiven Show präsentiert der französische Tänzer Guillaume Pires Parada die A/V Tanzperformance »Parasitic«, mit Musik von Ben Frost.

Das Projekt »πTon« ist eine Klanginstallation, die die Beziehung von elastischen Strukturen und der menschlichen Stimme untersucht. Eine lange Gummiröhre, die in einer Schleife geschlossen ist, wird durch Verrenkungen und Wellenbewegungen wie ein wirbelloser Körper animiert. Umgeben wird die Installation von einer Gruppe von vier stummen Menschen, die mit Stimmprothesen ausgestattet sind. Hinter Cod.Act verbirgt sich das schweizerische Künstlerduo und Brüderpaar André und Michel Décosterd, deren künstlerischer Ansatz der Reflexion über Klang und Bewegung zu Grunde liegt.

Jung An Tagen ist ein Projekt des Wiener Sound-Avantgardist und Shape-Künstlers Stefan Juster. Der Künstler stellt an diesem Abend sein jüngstes Album »Agent im Objekt« in Verbindung mit einer aufsehenerregenden visuellen Show vor. Durch den Einsatz von Synthese– und Sampling–Techniken baut Jung An Tagen aleatorische Arrays, repetitive Figuren und polyrhythmische Moirés, die Körper und Geist gleichermaßen ansprechen. Die Grammatik dieser Musik ist verwirrend, die Sprache selbst unmittelbar; oszillierend zwischen moderner Komposition und ritualisiertem Techno, Immersion und Abstoßung.

Die Performance AnnieQuinn© ist eine interaktive Installation, der Tänzerin und Choreografin Caroline Beach und dem Fotografen Ian Wahlen. Bei dem immersiven Projekt spielt die Erweiterung des eigenen Körpers durch Masken ebenso eine Rolle wie die Auslotung der Grenzen zwischen den Performer*innen und dem anwesenden Publikum. Die Besucher*innen der CYNETART sind dabei Teil der Performance. Sie sind eingeladen, persönliche Details von sich preiszugeben, um danach mittels speziell angefertigter Masken neue visuelle Wahrheiten zu erfahren. 
 
20:00 Uhr Guillaume Pires Parada – Parasitic« (excl. Show)
21:00 Uhr Cod.Act »πTon« performance mode (Performance)
21:30 Uhr Caroline Beach & Ian Whalen – »AnnieQuinn©«
22:00 Uhr Jung an Tagen »Agent im Objekt« (A/V Performance)
14:00 bis 24 Uhr Ausstellung
21:30
13. Okt
( Party )
Terz
  • Abtrieb (Syn.thie.Verrückt)
    Annette Ibing (DDAC)
    BLCK (Something Slow, Hamburg)
    Chaos Katy (Traumeinheit, Leipzig)
    Dennis Feierabend (Syn.thie.Verrückt)
    Dreems (Multi Culti, Melbourne)
    dunkel:rot (DDAC)
    ErnstEdward (DDAC)
    fein.raus (Syn.thie.Verrückt)
    Flavor Dave
    Flipsen (DDAC)
    Friederlich (WUMS)
    Hartin Minze (WUMS)
    Helge (WUMS)
    Junghansz -Live- (Kukulida, Dresden)
    Lenard Opeskin (DDAC)
    Malena Wege -Live- (Dresden)
    Malte
    Melania . ([aufnahme + wiedergabe],Berlin)
    Naitwa (G-Edit, Petrola, Leipzig)
    Peryl -Live- (Lebendig, Schizophrenia Crew, Stuttgart)
    phillson (Syn.thie.Verrückt)
    Pomodoro pelatti (WUMS)
    Rainer&Rolf (Syn.thie.Verrückt)
    Sean OD b2b Champagne Funk (Scenic Route, Balamii Radio, London)
    Sova (DDAC)
    Taliso (Syn.thie.Verrückt)
    Toni Pommrich (Syn.thie.Verrückt)
    Xynia (Syn.thie.Verrückt)
  • Techno, House, Electro
  • 10,-
DDAC, Syn.thie.Verrückt & WUMS präsentieren:

Hinab geht es, während man tiefer in die ewig erhellte Nacht gleitet. Der Vorstoß in die Erde, neue Antworten in einstiger Dunkelheit. Durch Neonröhren und Digitaluhren verlieren Tag und Nacht ihre Bedeutung, Unterschiede verblassen. Jede/r wird für einige Stationen zum Jedermann, Gast und zeitgleich Teil des Programms. 

Einerseits essentielles Netzwerk der Leistungsgesellschaft, doch vielmehr noch MeltingPot von Hinz&Kunz, Stino&Punker, Hippie&Hedgefondhead. Ein sozialer Gleichmacher, der so manche abenteuerliche Bekanntschaft zu verantworten hat. Ein Platz, fernab normaler Klassifikationen und Raster, ein Transit, der spielend Vorurteile nullen kann.

Früher royales Prestige, heute gesellschaftlicher Abenteuerspielplatz. 
Nicht nur Motto, sondern Mythos. 

Ob U-Bahnschacht oder Trabantenstadt, die Essenz ist Vorwärtskommen, Neues gegen Altes tauschen. 
Gönnt euch den Tunnelblick in seiner reinsten Form, verheißungsvoll und unbekannt.

No Homophobia! No Violence! No Racism! No Sexism!
21:0022:00
13. Okt
( Party )
SIMPLY DEVIL Aftershow Party: Everything for the Cat
  • Everything for the Cat
    Restless Legs DJs
  • Indie, Rock
  • 10,-
Unruhige Zeiten erfordern sichere Anlagemöglichkeiten, auch im Bereich der Abendgestaltung. Das Unterhaltungs-Start Up Restless Legs versteht sich unter anderem auf die öffentliche Aufführung von Tonträgern. Ein zuvor in Auftrag gegebenes Gutachten beschied einer Kombination von Prä-bis Post-Punk & Wave in allen Wellenformen mit Garage & Beat unter Zugabe von Noiseanteilen einen überdurchschnittlichen Bewegungsquotienten. Bisherige Praxistests bestätigen diese Erkenntnisse. Aus Effizienzgründen wird hierbei auf das Entkomprimieren von Audiodaten verzichtet und stattdessen auf die direkte händische Inbetriebnahme der einzelnen Musikstücke gesetzt. Weitestgehend unabhänge Experten empfehlen deshalb das hemmungslose Investment in Ihr durch „Restless Legs“ betreutes Nachtleben!
22:00
13. Okt
( Party )
Oldschool DnB/Jungle
  • 12"KID (EBL, Jena)
    Æon Flux
    CBRA (OBK, Jena)
    Subit (Jungle Vibez)
  • Drum & Bass, Jungle
Fallout / C40, Conradstr. 40 01097 Dresden
23:00
13. Okt
( Party )
MRK9 & Anachronism
  • MRK9
    Anachronism
  • Techno
  • 4,-
 
23:00
13. Okt
( Party )
Hey Music Lovers - Special
Tipp
  • Scherbe & Trakos
  • Disco, House, Funk, Soul, Hip-Hop
  • Eintritt frei
All Kinds of Dance Music only from 7inch
23:59
13. Okt
( Party )
CYNETART x objekt klein a
  • E-Saggila -Live- (BANK Records NYC | Toronto)
    Golin -Live- (Midlife | Brüssel)
    Nene H. ( Eotrax | Istanbul )
    XVII (Institut für Zukunft | Leipzig)
  • Techno
  • 10,-
STUPOR ist das Sujet der diesjährigen CYNETART im Festspielhaus Hellerau. Es geht irgendwie um Fassungslosigkeit, ohne dabei die Fassung zu verlieren. Um Reaktionsverweigerung, um Nichtteilnahme, an der Begeisterung für Angesagtes etwa. Es geht vielleicht auch um das Abstumpfen gegenüber dem Stumpfsinn. In diesem Sinne: 1 - 2 - 3 Gude Laune! Hoch die Hände, Wochenende! Aber der Bass muss ficken, denn Malle ist nur einmal im Jahr! Und wie hieß noch gleich die Mutter von Niki Lauda? Also auf die Plätze, fertig, Prost. Auf eine gelungene Siegesfeier für den Grand-Prix der zeitgenössischen Medienkunst.

Eintritt:
Anfang: günstiger
Ende: billig
Kalender
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