18:00
04. Feb
( Kunst )
Off Grid
  • Constantin Hartenstein
  • Eintritt frei
Mit „Off Grid“ widmet sich Constantin Hartenstein im Kunstverein Dresden der Sichtbarkeit und den Ästhetiken queerer Communities in der DDR abseits des gesellschaftlichen Rasters.
In der Ausstellung zeigt Hartenstein mehrere beleuchtete Epoxidharz-Skulpturen in gestaffelter Raumanordnung sowie eine neue Videoarbeit. Die lichtblauen und transluzenten Werke sind mit Farbpigmenten angereichert, die zur Zeit der DDR industriell verwendet wurden. Das Epoxidharz festigt nicht nur die eingegossenen Pigmente in einer kristallinen Struktur, sondern bildet in seiner Oberfläche auch Reliefs in Form von Körpern, abstrakten Mustern und Textfragmenten aus.

Die blauen Skulpturen verweisen auf seltenes Bild- und Textmaterial aus speziellen Archiven und Magazinen. Sie nehmen Motive und Texte von Zeitschriften, Anzeigen, Flug- und Infoblättern auf, entfremden, vergrößern und re-kontextualisieren die queeren und insbesondere schwulen Ästhetiken der späten 1980er und frühen 1990er Jahre in Ostdeutschland. Die Videoarbeit widmet sich den ehemaligen Orten, die als Treffpunkte der Szene fungierten und als Räume von Sicherheit und Freiheit gleichermaßen gelesen werden können. Bestehende Leerstellen in der Auseinandersetzung mit dem Themenfeld werden von Hartenstein bewusst künstlerisch herausgestellt und befragt: Welche spezifischen Ausdrucksformen haben lesbische, schwule und queere Gruppen zur Zeit der DDR hervorgebracht und aktivistisch eingesetzt? Wie sah die Sichtbarkeit außerhalb der Orte und Treffpunkte aus, um über ein vermeintliches ‘Anders-Sein’ zu informieren und darauf aufmerksam zu machen? Was bleibt von dieser Sichtbarkeit gegenwärtig bestehen? „OFF GRID“ verhandelt damit zentrale Fragen zu Körperbildern, Männlichkeiten, Ausgrenzung, Zugehörigkeit und Akzeptanz, Vernetzung und Austausch und danach, wie wir Gemeinschaft(en) kreieren, die bis heute bedeutsam sind.

Constantin Hartenstein setzt sich in seiner künstlerischen Praxis mit der Konstruktion von Körper- und Männlichkeitsbildern vor dem Hintergrund unseres ästhetischen Bewusstseins auseinander. Er thematisiert Eingriffe zur körperlichen Optimierung von Individuen sowie das Verhältnis des Körpers und seiner Nahtstellen zur technisch geprägten Umwelt. Seine Skulpturen, Videoarbeiten, Installationen und Performances transportieren Fragen nach der individuellen Existenz in einer künstlich-maschinellen Umwelt, greifen Ästhetiken der Konsumgesellschaft und ihrer Daseinsformen auf. Sie richten den Blick auf die Machtansprüche von und an queere Körper und nicht zuletzt auf ihre normativen wie geschlechtlichen Codierungen.

Constantin Hartenstein (*1982) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Kunst und Medien an der UdK Berlin und Freie Kunst an der HBK Braunschweig. Seit 2019 ist Hartenstein künstlerischer Mitarbeiter am Filminstitut der UdK Berlin. 

Seine Arbeiten wurden in einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u. a.: Studio Berlin (Sammlung Boros/Berghain), KUK Trondheim, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Galerie im Turm Berlin, Neuer Aachener Kunstverein, Berlinische Galerie, Goethe Institute Peking, Kunstmuseum Bonn, Bundeskunsthalle Bonn und Goethe Institut New York. Er erhielt Förderungen und Preise u. a. von: Akademie der Künste Berlin, Stiftung Kunstfonds Bonn, Kunststiftung NRW, Institut für Auslandsbeziehungen und Karl Hofer Gesellschaft.

Kurator*innen: Sylvia Sadzinski und Alexander Wilmschen

Ort: Kunstverein Dresden e.V., Neustädter Markt 8, 01097 Dresden

2G+
19:30
04. Feb
( Konzert )
Mikolaj Suchanek
  • Mikolaj Suchanek
Manchmal romantisch gefühlvoll, manchmal kantig und forsch - die Eigenkompositionen von Mikolaj Suchanek sind oft eine Abbildung eigener Gedanken über die verschiedenen Aspekte der Existenz. Fragen, auf die es keine Antwort zu geben scheint, versucht er mit seiner Musik zu bearbeiten. Seine Stücke bestehen größtenteils aus Improvisationen, die sich mit von der Klassik inspirierten Klängen und Phrasen mischen.

Musik ist für ihn eine weitere Dimension, in der er losgelöst von gesellschaftlichen Konventionen, seinen Gedanken Ausdruck verleiht.

Viele kompositorische Einflüsse sind inspiriert von Künstlern wie z.B.: F. Chopin, K. Szymanowski, K. Komeda, B. Evans und F. Hersch.
19:0020:00
04. Feb
( Konzert )
Anthropods
  • Anthropods
  • Jazz
  • 22,-
Mark Holub, vornehmlich bekannt als Bandleader und Drummer der gefeierten und für den Mercury Prize nominierten Led Bib, hat mit den ANTHROPODS sein erstes neues Projekt als Leader seit der Gründung von Led Bib im Jahr 2003 ins Leben gerufen. Seit 2012 liegt Holubs Homebase in Wien. Die Corona-Pandemie hatte zwar überall das Tour- und Alltagsleben lahmgelegt, sie bot Holub allerdings die unverhoffte Chance, endlich in Wien sein eigenes Projekt als Bandleader zu gründen. Seit Jahren geplant, jedoch aus Zeitgründen nie umgesetzt. Es ging ihm nicht darum, eine Art österreichische Led Bib zu klonen, sondern vielmehr seine Optionen und Potentiale als Komponist und Bandleader neu zu sortieren. Led Bib war immer ein starkes Kollektiv, hier bot sich nun aber die Möglichkeit, mit komplett anderer Besetzung und einer frischen Klangpalette, neue Wege zu gehen. 
Obschon hier vieles von Holubs charakteristischem Led Bib-Stil anklingt, steckt die Musik der Anthropods voller Kontraste. Von idyllischer Schönheit über dichte freie Improvisationen, bis hin zu schweren Grooves, zeigt es Facetten der Arbeit Holubs deutlich jenseits des Led Bib-Horizontes.

2G+
19:3020:00
04. Feb
( Sonstiges )
Mixtape Deluxe
  • Philipp Lux
    Henriette Hölzel
Plattenspieler, Kassettenrekorder, CD-Player und Smartphone stehen bereit: Philipp Lux lädt Schauspieler*innen des Ensembles ein und fragt nach den Liedern ihres Lebens. Gemeinsam mit dem Publikum lauschen sie dem Soundtrack der ersten Liebe oder persönlichen, musikalischen Geheimtipps und erzählen von unerhörten Theatermomenten und lebensverändernden Konzertbesuchen. Gemeinsam wird geredet, gespielt und musiziert, Karaoke und a cappella gesungen, vielleicht sogar getanzt. An jedem Abend entsteht so ein ganz eigenes Mixtape DeLUXe.

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