MusicMatch, die Konferenz nebst Festival für Popularmusik, geht in die neunte Runde. Unter dem Motto “Music for a New Society” werden erneut aktuelle gesellschaftliche Diskurse auf die Musikszene übertragen und dabei gemeinsam nach progressiven Lösungsansätzen gesucht - inhaltlich in Diskussionsrunden, Workshops und Vorträgen, und künstlerisch auf der Bühne.
Nach wie vor noch sanierungsbedingt mobil mit Stil, gastiert MusicMatch dieses Jahr an einem der Hotspots der lokalen Subkultur und präsentiert dort eine echte kleine Blockparty in und rund um die Chemiefabrik mit ihrem idyllischen Biergarten. Einen ganzen Tag lang gibt es maximal diverse Ausflüge und Einblicke ins unentdeckte Niemandsland zwischen Musik und Gesellschaftspolitik. Freut euch auf jede Menge interessante Leute, wertvollen Input und erstklassige Unterhaltung!
Das Warm Up Programm ab 13 Uhr ist kostenfrei für alle zugänglich. Neben dem Biergarten, einem MusicMatch Court mit Spielen, DIY Angeboten und Infoständen gibt es vier Talks mit jeder Menge interessanter Leute. Wir diskutieren die Gewissensfrage zum Umgang mit Social Mediaplattformen ob ihrer mehr und mehr abdriftenden CEOs, wir ergründen zusammen mit der Livekomm das Potential von Festivals als Orte des Widerstandes, ebnen den Dialog zwischen Klubnetz Dresden und dem neuen Stadtrat, werfen einen Blick in die Clubstudie Leipzig, veranschaulichen wie Machtmissbrauch im Musikbusiness sich so anfühlt und schauen dem "Nur die Weibaz" Podcast live mit Gästen bei seiner Entstehung zu.
Workshop: Haltung zeigen für eine gerechtere und sicherere Musikbranche
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine
Anmeldung ist erforderlich.
Die strukturellen Probleme mit sexualisierter Gewalt und anderen Diskriminierungsformen in der Musikbranche waren vielen Akteur*innen schon offensichtlich, bevor die Vorwürfe um die Band Rammstein bekannt wurden. Doch warum sind die meisten dazu so schweigsam? Warum beziehen kaum Menschen aus der Branche eine Position? Es gibt Kritik, dass die Branche solche Zustände duldet, wegschaut und zu wenig Haltung zeigt.
Gemeinsam mit den Workshopteilnehmer*innen wollen wir dies ändern: Dazu werfen wir einen Blick auf Studien und Konzepte, die uns dabei helfen können, eine Haltung zu entwickeln und sie mit Fakten zu unterfüttern. Wir erarbeiten uns Argumente für die nächsten Diskussionen in Backstageräumen, Kneipen, Kommentarspalten oder Teeküchen. Außerdem sammeln wir Möglichkeiten, die es jetzt schon gibt, um sich zu engagieren. Und das Wichtigste: Wir statten uns mit einer guten Portion Mut aus!
Egal ob selbst in der Musikwirtschaft tätig, ob Musikjournalist*in oder passionierte*r Musikhörer*in – dieser Workshop richtet sich an alle, die Musik lieben und sich eine vielfältige, gerechtere und sicherere Musiklandschaft in Deutschland wünschen.
Da wir in einen intensiven Austausch kommen wollen und unsere Zeit begrenzt ist, ist die Teilnehmendenzahl auf maximal 10 Teilnehmende beschränkt. Um vertrauensvoll miteinander arbeiten zu können, bitten wir um eine verbindliche Voranmeldung. (Datum und Mailadresse werden im Planungsprozess ergänzt)
Triggerwarnung: In diesem Workshop werden wir auch über verschiedene Diskriminierungsformen sprechen und uns austauschen. Bitte pass auf dich und deine emotionalen Bedürfnisse auf und prüfe, ob das für dich in Ordnung ist! Falls du während des Workshops merkst, dass das negative Gefühle auslöst oder dich überfordert, ist es absolut in Ordnung, aufzuhören.
Politische Einflüsse und Festivals als Räume des Widerstands
Festivals sind weit mehr als Orte der Musik, des Tanzes und der Kunst – sie sind Begegnungsräume, Plattformen für gesellschaftliche Debatten und manchmal sogar Stätten des Widerstands. In einer Zeit, in der politische Einflussnahme, rechtspopulistische Strömungen und Zensur zunehmend Raum greifen, stellt sich die Frage, welche Rolle Festivals in diesen Auseinandersetzungen spielen. Wie gelingt es ihnen, Orte der Offenheit und Vielfalt zu bleiben, während sie gleichzeitig mit Gegenwind und politischen Restriktionen konfrontiert werden? Welche Verantwortung tragen Kulturschaffende, um demokratische Werte zu verteidigen, und welche Strategien können helfen, Festivals als freie Räume des Dialogs und der Meinungsäußerung zu bewahren?
Diesen Fragen möchten wir in unserem Paneltalk nachgehen und laden euch herzlich dazu ein, mit uns und unseren Gästen aus Kultur, Politik und Festivalorganisation zu diskutieren. Gemeinsam wollen wir erörtern, wie Festivals widerstandsfähig bleiben können, welche Wege es gibt, auf politische Herausforderungen zu reagieren, und wie Kunst und Kultur weiterhin als Katalysatoren für gesellschaftliche Veränderung wirken können.
Beziehungsstatus: Kompliziert! – Können wir Twitter, Instagram & Co. mit gutem Gewissen weiter nutzen???
Klassische Medien verlieren speziell bei jüngeren Zielgruppen immer mehr an Relevanz. Und so sind auch Akteur*innen der Kulturbranche mitten drin im Kampf um Aufmerksamkeit, Klicks und Reichweite. Dass diese Kämpfe quasi ausschließlich auf privaten Plattformen stattfinden, die wenig Einblick in ihre Funktionsweise gewähren war bisher wenn überhaupt ein Ärgernis.
Doch spätestens nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk stellen sich auch aus gesellschaftlicher Sicht diverse Fragen: Wie kann eine Gesellschaft mit dem Einfluss von Einzelpersonen auf soziale Medien und digitale Räume umgehen? Welche Konsequenzen sind zu ziehen, wenn diese Räume einer politischen Agenda untergeordnet werden, ohne dass demokratische Kontrolle vorhanden ist? Und (wie) können Kulturakteur*innen den Widerspruch zwischen „Angewiesen sein“ und „antidemokratischer Vereinnahmung“ auflösen?
Live Podcast: NUR DIE WEIBAZ
Stellt euch vor, „Alpha Females” und der „Breakfast Club” würden ein Podcast-Kind zusammen bekommen, das geballte Talk-Energy und Nerd-Wissen über Girlhood, Hip- Hop, Gott und die Welt miteinander vereint. Heraus käme dabei: „NUR DIE WEIBAZ” – ein female-led Podcast, in dem sowohl deepe, als auch lustige Gespräche über die Musikszene und darüber hinaus geführt werden. Ein bisschen Arte Tracks, ein bisschen Talk Talk Talk – nur eben auf 2025, cool und schlau. So wie die Weibaz eben.
Aber wer sind die Weibaz? Alina Botvinnik und Nina Sternburg waren erst Kolleginnen, dann Freundinnen und seitdem immer wieder beides. Der Kleber, der alles aneinander heftete und zusammenbrachte, was zusammen gehört, war ursprünglich Musik & HipHop – das Beste und häufig aber auch überraschendste Thema, über das man lachen, philosophieren, predigen und sich gegenseitig teachen kann.
In jeder Episode treffen sie einen Gast oder eine Gästin aus der Szene, um mit ihnen über deren ganz persönliche Geschichten mit dem Genre, aber auch jegliche andere prägenden Lebensinhalte, Themen und Erlebnisse zu sprechen. Denn so wie das Genre ständig Grenzen sprengt und heutzutage so gut wie alles darf und sein kann, gibt es auch bei den Gesprächen keine Limits. Gesellschaft, Politik, Weltgeschehen, Trends, Geschichte, Identität, Mentale Gesundheit, Sexualität, Kunst, Kultur – alles, worüber es sich reden lohnt und was die Weibaz und ihre GästInnen gerade beschäftigt, wird in diesem Podcast besprochen, belacht, betrauert und danach vielleicht ein bisschen besser verstanden. Und falls nicht, dann hat es zumindest gut getan, mal drüber gesprochen und gelacht zu haben – und für die HörerInnen dabei zugehört zu haben!
Timetable
Blechschloss
13:00 Workshop: Haltung zeigen für eine gerechtere und sicherere Musikbranche
Chemiefabrik
15:00 Politische Einflüsse und Festivals als Räume des Widerstands
17:00 Beziehungsstatus: Kompliziert!
19:00 Live Podcast: NUR DIE WEIBAZ
Abends steht dann die Chemobühne ganz im Zeichen des Rap. Oldschool-Reimemonster Afrob zelebriert Oldschool-Hip Hop at its best! Seit 25 Jahren zählt er zu ersten Riege der heimischen Hip Hop Landschaft und war immer auch gerngesehener Gast auf Dresdner Bühnen - wer kann sich denn beispielsweise noch an seinen 1997er Auftritt mit Freundeskreis, Massive Töne und Co im Brennhaus Reick erinnern? JNNRRHNDRXX wiederum ist gerademal 25 Jahre alt, jedoch als nonbinäre Rapperin, Songwriterin, Model, TikTok-Star, Schauspielerin und Autorin ganz weit vorn im Game. Nanti ist Rapperin mit Technohintergrund nebst syrischer Familiengeschichte und verarbeitet irgendwo zwischen Rausch und Revolte selbstkritisch traumatische Erfahrungen, die Ungerechtigkeit der großen Lotterie des Lebens oder Sorge um Verwandte in Kriegs- und Krisenregionen. Local Hero Wannanelly zeigt ihre gefühlsbetonte Seite und bringt einen Hauch R'nB und Soul mit ins Spiel und Mias ZK wird dieser bunten Hip Hop Jam der diverseren Sorte einen würdig farbenfrohen Rahmen als Conférencier geben, ehe die Crew von Kreis 01 zum Aftershow-Tanze einlädt.
Timetable
20:00 Wannanelly
21:00 Nanti
22:00 Jnnrhndrxx
23:00 Afrob