17:0017:30
03. Nov
( Literatur )
3.11. Der vergessene Widerstand.
  • Dr. Stephan Lehnstaedt
    Dr. Gunda Ulbricht
  • Lesung
  • Eintritt frei, Anmeldung beachten
Angesichts von etwa sechs Millionen Toten im Holocaust entstehen nur allzu leicht Vorstellungen einer überwältigenden, unausweichlichen Totalität des Genozids. Doch die Jüdinnen und Juden waren keineswegs passiv, sie gingen nicht „wie die Lämmer zur Schlachtbank“. Unzählige Berichte belegen die Aktivitäten der Verfolgten und den unbedingten Willen, die eigene Existenz zu behaupten: Etwa der Aufstand im Warschauer Ghetto 1943, die Revolten in den Vernichtungslagern Sobibor und Auschwitz-Birkenau, Oswald Rufeisen, der sich als Deutscher ausgab und so das Ghetto von Mir rettete, oder Marianne Cohn, die Kinder aus dem besetzten Frankreich in die sichere Schweiz schmuggelte. Es existieren unzählige Berichte über aktives Handeln, über Selbsthilfe, Rettung und Widerstand. Wahrgenommen aber werden die wenigsten dieser kleinen und großen Heldentaten. Deshalb soll hier die Geschichte des jüdischen Widerstands erzählt werden.

Um Anmeldung wird bis 02.11. unter sachsen@fes.de gebeten
18:3019:00
03. Nov
( Diskussion / Vortrag )
Jüdische Realitäten nach dem 7. Oktober
  • Spende
Buchvorstellung und Gespräch mit den Herausgeber*innen Alexandra Klei und Annika Wienert sowie den beiden Künstler*innen Zofia nierodzińska und Li Shir

Das Buch „Jüdische Realitäten nach dem 7. Oktober“ versammelt Arbeiten jüdischer und antisemitismuskritischer Künstler*innen und Autor*innen aus Israel, Deutschland, der Schweiz, den USA, Polen, Australien und Großbritannien. Darunter finden sich Theatertexte und Malerei, Fotografie und Skulptur sowie autobiografische Texte.

In einer Zeit, in der in der Wissenschaft, der Kunstwelt, der Kultur und im öffentlichen Diskurs jüdische Stimmen angegriffen, zum Schweigen gebracht und ausgeschlossen werden, wollten die Herausgeberinnen Alexandra Klei und Annika Wienert ihnen einen Raum geben. So entstand das FÜNFTE JAHRBUCH des Kunstvereins werkraum bild und sinn.

ALEXANDRA KLEI ist Architektorhistorikerin und Mitbegründerin des WERKRAUM BILD UND SINN E.V. Seit vielen Jahren forscht sie zum ‚Jüdischen Bauen‘ nach dem Holocaust und zu den Beziehungen von Erinnerung und Raum/Architektur. Gemeinsam mit Annika Wiennert hat sie zuletzt einen Aufsatz in den BLÄTTERN FÜR DEUTSCHE UND INTERNATIONALE POLITIK veröffentlicht, der den Jahrestag des 8. Mai 1945 zum Anlass nimmt, über den Anstieg und die Formen des Antisemitismus nach dem 7. Oktober in Deutschland nachzudenken. Sie ist Mitglied im Foscherinnenkollektiv Space in Holocaust Research und in der Arbeitsgruppe Kunst und Antisemitismus im Ulmer Verein. Alexandra lebt in Berlin und Tel Aviv.

Annika Wienert ist Kunsthistorikerin, Mitbegründerin und Vorsitzende des WERKRAUM BILD UND SINN E.V. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Holocaust-Studien, Holocaust-bezogene Kunst, Planung und Bauwesen im Nationalsozialismus. Im Jahr 2024 arbeitete sie gemeinsam mit Dr. Aleksandra Paradowska an der Ausstellung „Illusionen der Allmacht: Architektur und Alltag unter deutscher Besatzung“ (CK Zamek, Poznań). Sie ist Mitglied im Foscherinnenkollektiv Space in Holocaust Research und in der Arbeitsgruppe Kunst und Antisemitismus im Ulmer Verein, einem deutsche Verein für Kunst- und Kulturwissenschaften.

ZOFIA NIEDERODZIŃSKA ist Autorin, Ausstellungskuratorin, bildende Künstlerin und Dozentin an der Kunstakademie in Szczecin. Von 2017 bis 2022 war sie stellvertretende Direktorin der Städtischen Galerie Arsenal in Poznań. Sie beschäftigt sich vor allem mit der Kunst postsozialistischer Länder, dem Thema Migration und der Zugänglichkeit von Kultur. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehört die mitkuratierte Ausstellung „FERNBEZIEHUNGEN” im KVOST in Berlin und „From the East to the East” in der Łęctwo-Galerie in Poznań. Sie studierte an der Kunsthochschule in Poznań (Ph.D.) und an der Universität der Künste in Berlin (M.A.). Von 2019 bis 2024 war sie Chefredakteurin des RTV MAGAZINE, einer Plattform für Kunst und Aktivismus. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

LI SHIR ist Künstlerin, Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Ihre Arbeit „Where has my Child Gone?“ verbindet Familiengeschichte und die Erinnerung an den Holocaust mit einer Annäherung an den Schmerz der Eltern, die im Zuge des Massakers vom 7. Oktober ihre Kinder verloren haben, und der Bilderflut, die das Massaker und der darauffolgende Krieg erzeugt haben. Zwischen Ausschnitten aus Pressebildern, die in den ersten sechs Monaten nach dem terroristischen Angriff veröffentlicht wurden, findet sich ein Familienfoto. Es zeigt die Großeltern der Künstlerin, aufgenommen an Sukkot 1947 in einem Displaced Persons Camp in Berlin. Auch der Angriff der Hamas fand an diesem Feiertag statt. So verbinden sich in der Arbeit über das Sukkotfest verschiedene Temporalitäten und Orte.
19:0019:30
03. Nov
( Theater )
NSU-Monologe
  • Spende
Am 4. November jährt sich die Selbstenttarnung des NSU zum 14. Mal und am 6. November beginnt in Dresden der zweite NSU-Prozess gegen eine wichtige Unterstützerin. Wieder wird viel über die Täter*innen geredet. Umso wichtiger ist es jetzt, den Betroffenen zuzuhören! Ihre Geschichten und ihre Forderungen müssen gerade in diesen Tagen im Mittelpunkt stehen. Die NSU-MONOLOGE sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, mal behutsam, mal fordernd, mal wütend – roh und direkt liefern sie uns intime Einblicke in den Kampf der Angehörigen um Wahrheit und sind in Zeiten des Erstarkens von Rechtsextremismus an Aktualität kaum zu überbieten.

Dokumentarisches Theater mit Publikumsgespräch
19:0020:00
03. Nov
( Konzert )
Kruder & Dorfmeister play the K&D Sessions
Tipp
  • Kruder & Dorfmeister
  • Downbeat
  • VVK ab 49,90
Die Geschichte von Kruder & Dorfmeister ist nicht nur eine Geschichte der Verweigerung und des Verzichts. Als die beiden Anfang der 1990er Jahre begannen, gemeinsam Musik zu machen, gab es kaum etwas, was die beiden nicht „falsch“ und damit genau richtig gemacht hätten.

Wien war damals eine Metropole der aufstrebenden Techno-Bewegung und war in der ersten Blütezeit des revolutionären Stils aktiv. Doch die beiden Herren K&D standen eher in der Tradition des kontinentalen kosmischen „Dancefloors“ der 1980er Jahre, der nach einer universellen Sprache der Tanzmusik suchte, beeinflusst von Hip Hop, Rare Groove, Dub, New Wave und nicht zuletzt von Musik, die sich zwischen all diesen Kategorien abhob.

Als die ersten Post-Acid-Jazz-Produktionen von Labels wie Ninja Tune oder Mo Wax eine neue Ära einläuteten, waren Kruder & Dorfmeister diesen Protagonisten bereits einen Schritt voraus. Der Sound von K&Ds bahnbrechendem Debüt „G-Stoned“, der bereits von den elegischen Arrangements der Produktionen aus den 60er und 70er Jahren des Afro-Jazz und Pink Floyd beeinflusst zu sein schien, ließ viele Top-Produzenten anfangen, sich am Hinterkopf zu kratzen und sich zu fragen, wer mit nur zwei Akai-Samplern, einem Roland Space Delay und einem verstaubten Mischpult einen derart organisch fließenden, komplexen und doch subtilen Sound erzeugen konnte.

Die Angebote prasselten auf sie ein wie ein Sommerregen, aber die beiden sturen Herren spielten nicht mit: Nach dem Erfolg ihrer weltweit millionenfach verkauften CDs „DJ-Kicks“ und „Sessions“ lehnten sie die meisten ab. K&D haben es immer genossen, nicht auf Ratschläge zu hören und ließen alle verlockenden Major-Angebote, alle Versprechungen der hochtourigen Marketing-Maschinerie links liegen. Stattdessen versorgten sie befreundete Musiker mit einem Vertrieb auf ihrem Label G-Stone, hingen im Studio ab und stellten Nachfolgeprojekte zusammen, wie Dorfmeister & Hubers Tosca oder Kruders Peace Orchestra.

Wer die beiden damals auflegen hörte, merkte, dass sie das Klischee des rauchigen Time-Loop-Jazz längst hinter sich gelassen hatten und ihrem eigenen Forschergeist Platz machten. Neben Ausflügen zu Drum & Bass und Subgenres, wie Broken Beat, schlichen sich geradlinige 4/4-Rhythmen in ihre Sets und rauten den ewigen balearischen Sonnenuntergang auf.

Bis heute pflegen die beiden ein offenes Konzept, geprägt von einem breit gefächerten Musikgeschmack und der Fähigkeit, Musik zu hören, zu fühlen und ihre musikalischen Vorstellungen umsetzen zu können. Der Werdegang von Kruder & Dorfmeister lässt sich daher eher mit dem großen Vorbild Brian Eno vergleichen, dessen Schaffen, von Roxy Music oder „My Life in the Bush of Ghosts“ bis hin zu seinen Produktionen mit David Bowie und seiner „Music for Airports“, ebenfalls von einem allumfassenden, stets visionären und nie kurzsichtigen Musikverständnis geprägt war.

Von Anfang an war es das Ziel, einen sehr persönlichen Sound zu produzieren, bei dem die Einhaltung von Genrevorgaben zweitrangig war. Das hat Peter Kruder schließlich mit seinen Produktionen von DJ Hells gefeierten Alben „Teufelswerk“ und „Zukunftsmusik“ oder Marsmobils Chartstürmer „Fairytales Of The Supersurvivor“ oder den wunderbaren Veröffentlichungen unter eigenem Namen für Compost, Macro und Gigolo Records bewiesen. Auch Dorfmeisters unaufhörlich minimalistische, fast dadaistische Klangstudien weisen eindeutig in diese Richtung, ebenso wie seine Kollaborationen auf dem hochgelobten Album „The Exchange“.

So sind die beiden am glücklichsten, wenn man ihre Musik und ihre DJ-Sets als das nimmt, was sie sind: Oden an das Hören, Fühlen, Spüren von Musik und Klangsprache, die nicht wie die vielen gesprochenen Sprachen der Welt funktioniert, sondern als Körpersprache: universell, global, verbindend.
19:0020:00
03. Nov
( Konzert )
Able Noise
  • Able Noise
    Milkweed
  • Spende
Able Noise is an experimental baritone guitar and drum duo.

Milkweed plays unusual folkmusic mixing a wide variety of styles and elements
19:0020:00
03. Nov
( Konzert )
DŸSE - Zwei Mann. Keine Kompromisse
  • Dÿse
  • Rock
  • 30,-
Es ist soweit! Mit DŸSE kommt nicht nur eine der besten Live-Bands wieder auf die Bühnen, sondern auch ein neuer Geniestreich des zweiköpfigen Power-Duos! Dabei handelt es sich um ein Konzeptalbum oder eher das Projekt “Mau R”, basierend auf der Auseinandersetzung mit der Zeit des Mauerfalls. Anlass und Motivation für das Projekt ist vor allem die aktuelle politische Lage.
Mit sieben neuen Tracks, verpackt in einer aus Beton selbst gegossenen Berliner Mauer, gestaltet von 45 KünstlerInnen, sind hier keine Tonträger, sondern politische Kunstwerke entstanden. Limitiert auf 89 Stück, werden die einzigartigen Kunstwerke und Tonträger live versteigert und der gesamte Gewinn an demokratiefördernde Vereine und Netzwerke gespendet.
In Kooperation mit Krakenduft Rec., Cargo Rec., der Initiative “Kein Bock auf Nazis” und “Netzwerk Polylux” dem OX Fanzine, VISIONS und diversen KünstlerInnen, bringen DŸSE ein Thema mit, welches aktueller nicht sein könnte. Präsentiert werden die neuen Songs, die sich zwischen progressivem Rock, Punk und Noise bewegen, dann im Live-Set. Klare Kante und gute Musik.
DŸSE ist kein Konzert, DŸSE ist ein Erlebnis!
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