19:3020:00
19. Dez
( Literatur )
Sax Royal
  • Noah Klaus
    Stefan Seyfarth
    Max Rademann
    Roman Israel
    Michael Bittner
  • Lesebühne
  • 7,-
Ausnahmsweise erst am dritten Donnerstag des Monats präsentiert die Dresdner Lesebühne Sax Royal am 19. Dezember wieder neue Geschichten, Gedichte und Lieder in der scheune. Mitten hinein in den glühweinseligen Weihnachtswahnsinn platzen die Stammautoren Stefan Seyfarth, Max Rademann, Roman Israel und Michael Bittner und trotzen der besinnungslosen Besinnlichkeit mit Witz und Feuer. Zu hören gibt es wie immer treffsichere Satiren, lustige Anekdoten und ernste Zwischentöne. Wie jeden Monat haben sich die Royalisten dazu auch noch einen famosen künstlerischen Gast aus der Fremde eingeladen. Diesmal ist es Noah Klaus.

Noah Klaus wurde 1993 in Herdecke geboren. Nach Schuljahren in Bonn zog es ihn zum Studium nach Berlin, wo er auch seine Karriere als politisch-philosophischer Bühnenliterat begann. 2014 siegte er bei den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften im Poetry Slam. Seit 2018 organisiert und moderiert er den traditionsreichen Kreuzberg Slam. Er ist außerdem Stammleser bei der revolutionären Lesebühne Zentralkomitee Deluxe. 
20:00
19. Dez
( Kunst )
Waterlounge: haut&knoechel
  • Haut & Knoechel
    Toni Magenta
    No Waves
    DJ-Team Schmidt & Fischer
  • Eintritt frei
 
20:0020:30
19. Dez
( Diskussion / Vortrag )
Arbeitsplätze? Warum nicht selber schaffen?
  • Daniel Kulla
"Arbeitsplätze? Warum nicht selber schaffen?
Instandbesetzte Betriebe in Argentinien, Nordhausen, anderswo und hier"

Große Unternehmen wie SIEMENS, Bombardier oder in Leipzig Halberg Guss entlassen Teile der Belgeschafft, obwohl die Unternehmen Gewinne einfahren. Welche Alternativen gibt es dazu? Kann es funktionieren, dass Arbeiter*innen ihre Betriebe übernehmen und selbstverwaltet organisieren?

Als Argentiniens Wirtschaft 2001 zusammenbrach, lernten Tausende Werktätige, ihre Betriebe in Selbstverwaltung weiterzuführen. Heute gibt es mehrere Hundert solcher Betriebe in Argentinien, teilweise legalisiert, jedoch ständiger Repression und Erpressung durch regionale und nationale Regierungen ausgesetzt. Autor und Musiker Daniel Kulla, der das Buch "Sin Patrón" über zehn dieser Instandbesetzungen übersetzt, aktualisiert und mit Praxisanregungen angereichert hat, wird über die Lektionen, Beispiele in anderen Ländern und Versuche hierzulande sprechen.

»Es mag verwegen anmuten, mit Blick auf das heutige Deutschland an Arbeiterselbstverwaltung und Klassenkampf zu denken. Doch der zuletzt geschürte Hass auf Arbeitskämpfe und Streiks wie bei der Bahn, das Erstarken von Rassismus und Antisemitismus verlangen eine Antwort. Hass und Ideologie blühen so lange, wie Menschen sich nicht als Ebenbürtige behandeln, das ist die Überzeugung hinter den Instandbesetzungen in Argentinien und anderswo.«

Aus dem Vorwort:
Dieses Buch dokumentiert etwas Unerhörtes. Es zeigt uns Menschen, die um ihre Arbeitsplätze kämpfen, und die, während sie das tun, immer besser verstehen, was das noch alles bedeutet. Es zeigt uns, wie Belegschaften für bankrott erklärte Betriebe besetzen und als Kooperative weiterführen; wie sie es nicht als alternativlos hinnehmen, wenn der Markt etwas aufgibt.

Und dieses Buch war selbst ein Teil dieser Entwicklung. Diego Ruarte, derzeitiger Pressesprecher der Hotel-Kooperative Bauen in der Innenstadt von Buenos Aires, erinnert sich im Interview für dieses Vorwort an die Zeit, als nach 2003 die Bewegung der Kooperativen abgeschrieben wurde und es allgemein hieß, sie würden bald wieder verschwinden. Damals propagierte die argentinische Originalfassung dieses Buchs, erstmals 2004 erschienen, die „recuperación“ – das spanische Wort, das „Genesung“ und „Wiederherstellung“ heißen kann, und das hier nun dafür steht, die Betriebe „wieder flott zu machen“, die dann entsprechend „fábricas recuperadas“ oder „empresas recuperadas“ heißen, am besten übersetzt als „instandbesetzte Betriebe“.

Als die erste große Welle der Instandbesetzungen gerade abgeklungen war, bot das Buch einen wertvollen Überblick über die Zahl und Vielfalt der entstandenen „recuperadas“. Diego: „Es war ein großartiges Erlebnis, das Buch aufzuschlagen und die Geschichten anderer Betriebe mit ähnlichen Problemen und ähnlichen Errungenschaften zu lesen, darin befreundete Aktivisten zu entdecken, die noch dazu gut wiedergegeben waren.“ Gabriela von der Tischlerei Maderera Córdoba nennt das Buch schlicht eine „Einführung in die Organisation einer Arbeiterkooperative“ und verweist auf seine Funktion als „Telefonbuch der Bewegung“ – im Original finden sich im Anhang Kontaktdaten und Kurzbeschreibungen Dutzender Kooperativen, nach Branchen sortiert, dazu auch Links zu Praxisanlaufstellen, den Dachverbänden, relevanten Behörden und Unterstützungsstrukturen. Diese Rolle als Beispiel, Anregung und Ermutigung wünsche ich mir auch für diese Übersetzung. Und da wird es nun sicher heißen:

Hier? Hierzulande?

In Argentinien sind die „fábricas recuperadas“ längst bekannt und beliebt genug, dass ihr praktisches Beispiel und ihre direkte Hilfe immer wieder neue Instandbesetzungen inspirieren und unterstützen, so wie jüngst im Falle des Druckhauses RR Donnelley, dessen amerikanischer Mutterkonzern nach Abschöpfung von staatlichen Subventionen die Insolvenz erklärt hatte. Auch in Europa gibt es bereits erste Belegschaften, die dem Beispiel folgen und sich aus Argentinien Rat holen, wie etwa die griechische Baustoff-Fabrik Vio.Me, die mittlerweile auch unter dem Motto der argentinischen Bewegung firmiert: „Besetzen. Widerstand leisten. Produzieren.“

Hierzulande scheint jedoch die Idee erst einmal vorgestellt werden zu müssen, auch wenn es mit der Fahrradkooperative StrikeBike in Nordhausen, den nach dem Kollaps von Schlecker in Eigenregie fortgeführten Filialen und den Flugzeugwerken in Speyer zumindest ähnliche Vorgänge schon gab. Es ist nötig, neben den unleugbaren Unterschieden der argentinischen Situation zur hiesigen die zahlreichen Ähnlichkeiten und Anknüpfungspunkte herauszustellen.

Auch in Argentinien hatte am Anfang kaum jemand vor, einen Betrieb als Genossenschaft zu übernehmen, wichtig war vielmehr der Erhalt oder die Wiedergewinnung des eigenen Arbeitsplatzes. In den Worten von Claudio Valori aus dem Textilbetrieb Brukman: „Es begann mit ‚Ich verliere meinen Job‘, nicht mit der Entscheidung, Eigentümer zu enteignen“. Der Mechaniker Salvador schildert die Anfänge in der Autoteilefabrik 19 de Diciembre in San Martín, einem Vorort von Buenos Aires: „Die Leute hier waren keine Sozialisten, keine Kämpfer, sie waren nicht organisiert – sie waren einfach draußen, saßen auf der Straße. Und das erste, was sie dachten, war einfach: Lasst uns reingehen, damit wir auf die Anlagen aufpassen können und, wenn sie’s verkaufen, unseren Lohnausfall bezahlt bekommen. Es war ein langer und langsamer Prozess bis zu der Entscheidung, hier gemeinsam weiter zu arbeiten.“ Gustavo Ojeda aus der Grafikkooperative Conforti wird später im Buch mit dem Ausspruch zu lesen sein: „Für mich war das eine Metamorphose… Ich war neun Jahre lang Gewerkschaftsdelegierter und nun plötzlich hieß es, dass wir alle zu Eigentümern des Betriebs werden sollten“. Auf solche Entwicklungen und Lernprozesse kommen fast alle der Beteiligten immer wieder zu sprechen. Claudio von Brukman beschreibt es so: „Ich wurde zu einem Aktivisten durch diesen Kampf, vorher war ich’s noch nicht. Es war wie eine Reise: Ich beteiligte mich am Kampf und fand dann heraus, dass ich wohl ein Sozialist bin. Wir lernen hier immer noch jeden Tag mehr, aber nicht vorwiegend aus Büchern.“ (…)

“Hier & jetzt!”

Ganz Ähnliches, wie es die Arbeiter in Argentinien herausgefunden haben, ließe sich auch in Deutschland entdecken. Auch hier klaffen Selbstbild und Realität,
oft verstärkt durch die Außenwahrnehmung, erheblich auseinander. Auch hier gibt es verklärte Vergangenheit und verkannte Gegenwart. Und auch hier werden immer wieder die falschen Antworten gegeben. (…)

Die Niederschlagung der Arbeiterrevolution gebar die faschistischen Monster und vernichtete zugleich einen großen Teil des Widerstands, der ihnen hätte entgegengesetzt werden können. Und da wir in der hässlichen Welt der kapitalistischen Staatenkonkurrenz leben, wurde Deutschland für all diese und die ihnen folgenden Verbrechen insgesamt weit mehr belohnt als bestraft – mit Schuldenerlass und Wohlstand. Wichtigstes wirtschaftliches Resultat war jedoch die folgsame und fleißige Arbeiterklasse, welche die konkurrierenden Volkswirtschaften in den Bankrott produziert und in Krisensituationen lieber Fremde und Linke jagt als Widerstand zu leisten. (…)

Claudio Valori von Brukman: „Die deutsche Arbeiterklasse muss sich genau anschauen, was hier passiert ist, wie jede Firma, die nicht mehr genug für die Schuldentilgung abwarf, ausgeschlachtet wurde und wie kein Geschäftsmann auch nur einen Gedanken daran verschwendete, was das für die Arbeiter bedeutet. Daher eigneten diese sich die Produktionsmittel an. Vielleicht kann die argentinische Arbeiterklasse, die einst aus Europa abgehauen ist, nun etwas zurückgeben.“
19:3020:30
19. Dez
( Konzert )
Acoustic Jukebox #Let'sGetItOn
  • Tina Slotta
    Pete Welchman
  • Spende
Nachdem wir das eigentliche Opening im November kurzfristig absagen mussten, starten wir nun wirklich in die 4. Staffel der Acoustic Jukebox.

Am Donnerstag, dem 19.12.2019 wollen wir aber trotzdem keine ausgelutschten Weihnachtsbonbons hören. Nope...aus unserem Adventskalender tönen dieses Mal sexy Songs a la Marvin Gay, Prince, D' Angelo oder Beyoncé. 

Um eure heißesten #Let'sGetItOn Songs zu begleiten, lassen wir die hottesten Leipziger Typen überhaupt einfliegen. Tim Ludwig schlägt für euch sexy guitar chords an und als besonderes Vorweihnachtsgeschenk bringt er den ebenso unglaublichen Daniel Barke und der hoffentlich neben all seinen Spielereien auch sein sexy Saxophon mit. 

Meldet euch am besten gleich jetzt mit eurem sexy Hit an unter:  
- bovo.jukebox@gmail.com  

Anmeldeschluss ist der 10.12.2019 (erfahrungsgemäß sind da schon alle Plätze vergeben) 

Und was erwartet unsere Gäste im Plan-B?
Neben den großartigen Getränken der besten Bar der Neustadt, führen Tina Slotta und Pete Welchman durch den Abend - in loungiger Acoustic-Jazz-Atmosphäre und jeder Menge wohl überlegter Zwischenkommentare.  
20:0020:30
19. Dez
( Konzert )
Wanja Slavin Lotus Eaters
  • Jazz
  • Spende
 
21:00
19. Dez
( Party )
Robots, Techno, Mad Science
Tipp
  • Moritz Simon Geist
    Cuthead
    Radium Girls (Elfaux und Carl Crash)
  • Techno, Acid
  • 5,-
Formelsammlung und Messschieber dürfen in der Werkstatt bleiben, die Bühne wird beschraubt: Die jährliche Roboter-Weihnachtsfeier findet erstmalig in der GrooveStation statt, aber letztmalig im Jahre 2019. Wer zu spät kommt, den bestraft die Vorhersehung! Auf dem Prüfstand für Sie:

Moritz Simon Geist (SONIC ROBOTS), bekannt durch Funk und Fernsehen, Roboter-Impressario und Ausprobierer von Dingen, die "so naheliegend sind, dass sie keiner je probiert hat!"

CUTHEAD (Uncanny Valley): gedropt auf den wichtigsten Spotify-Playlists, gepoppt seit unzähligen Jahren als Zugpferd bei Uncanny Valley. Geflopt - eigentlich nie. "Cuthead - der Horst Tappert des Acid-Funk." (Boilerroom-Kommentar vom 13.11.2008)

RADIUM GILRS (Elfaux b2b Carls Crash, Tagträumer), eine eruptive Mischung aus dreißig gefühlten Jahren Club-Erfahrung, hochangereichertem Räucherfigurenrauch, einer Unze Acid und "mehr guter Laune als wo in der Zollamtskantine am Dienstag Vormittach".

Ob wir uns nun nach diesem Abend noch in die Augen schauen können, werden wir erst hinterher gewusst haben. Aber das ist Zukunftsmusik.

Die Apokalypse ist tot. Lang lebe die Apokalypse!
23:00
19. Dez
( Party )
Thursdaze - rave edition
  • Dunkel:Rot (DDAC)
    Casio (Motion)
    Xynia (Syn.thie.Verrückt)
  • Techno
  • 3,-
the second rebirth of our Thursdaze series.
Turning Friedrichstadt's most upcoming place into a little rave.
dark, dirty, sweaty.
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